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Einer der neuen 15-m-Busse in Almere (NL). Die "Schlange" wurde leider nicht im Bild festgehalten. Der Antrieb ist übrigens konventionell mit Euro 6 Dieselmotoren

1,5 km lange Bus-Schlange: MAN liefert 100 Lion’s City an Keolis Niederlande

5.2.2018. Seit Ende 2017 gewährleisten 100 Linienbusse vom Typ MAN Lion’s City den größten Teil des Stadt- und Regionalverkehrs im niederländischen Almere. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um 57 Lion’s City LF mit einer Länge von 15 Metern, 10 Lion’s City LF mit 12 Meter Länge sowie 33 Einheiten des Typs Lion’s City LE (15 m). Keolis Niederlande verfügt damit über die größte 15-Meter-Flotte des Landes. Bestimmt sind die neuen Busse unter anderem für den Einsatz in einem innovativen Bus Rapid Transit (BRT)-System, das in der niederländischen Stadt eingeführt wird.

In enger Zusammenarbeit zwischen MAN Truck & Bus und Keolis Niederlande wurden die MAN Lion’s City exakt auf die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden abgestimmt. So verfügen die Busse unter anderem über Chipkartenleser, Transponder, Spiegel zur Innenraumüberwachung durch den Fahrer und ein Kamerasystem. Die Stadt Almere hatte großen Wert auf die Ausstattung der Fahrzeuge mit Kameras gelegt, um so eine höchstmögliche Sicherheit für Fahrgäste und Fahrer zu gewährleisten. Zusätzlich schützt eine abschließbare Sicherheitskabine aus Glas den Fahrer.

Und auch in Sachen Fahrkomfort wissen die neuen Busse zu überzeugen, da waren sich die 100 Keolis-Fahrer einig, die in ihrer Freizeit die neuen Lion’s City von Hoogeveen nach Almere chauffierten.

Aufsehen erregte die Kolonne nicht nur auf der eigens für das Event freigegebenen Busspur auf der Autobahn, sondern auch beim Parken am Übergabeort – mit einer rund 1,5 Kilometern langen Busschlange.

Keolis Niederlande realisiert nach einer Ausschreibung den gesamten öffentlichen Busverkehr in Almere. Unter dem Namen „allGo“ erwartet die Fahrgäste neben den innovativen Bussen ein eng getakteter Fahrplan, ein umfassendes Haltestellennetz, eine gute Infrastruktur sowie umfangreiche Kommunikations- und Informationsmaßnahmen.

EB/Foto: MAN

 


Steht einem Schlafwagon im Zug in nichts nach: Im Oberdeck des ausge-
bauten Neoplan-Skyliner können bis zu 20 Personen komfortabel nächtigen

Tournee-Bus auf Skyliner-Basis

21.4.2017. Als Tourneebus umgerüstet hat das MAN Bus-Modification-Center (BMC) einen Neoplan Skyliner, der künftig für das Unternehmen "Happyday Hanke Nightlinerservice" im Einsatz sein wird. In dem modernen Doppelstockbus können Künstler komfortabel reisen und auch übernachten.

Von außen wirkt der weiße Skyliner ganz "normal", wenn man von der LED-Beleuchtung rundum einmal absieht. Dieser Eindruck ändert sich schlagartig, wenn man den Innenraum betritt: Im Unterdeck versprechen vier Vis-à-vis-Tische eine besondere Geselligkeit, wogegen die Stehküche mit Cerankochfeld für eine gute Verpflegung steht. Im Bord-WC findet sich sogar eine integrierte Dusche mit 63 l Frischwassertank.

Wer die Treppe des Doppelstockbusses hochsteigt, findet sich zwischen Betten wieder, die seitlich an die Wand montiert sind, jeweils zwei übereinander. 20 (!) Personen können so gleichzeitig übernachten, 18 von ihnen in Doppelstockbetten, zwei in der Hecklounge, die sich mit wenigen Handgriffen zum Doppelbett umwandeln lässt. Der Fahrer findet seine Schlafgelegenheit im Umfeld des Cockpits, wo sich aus dem vorderen Treppenhaus ein Bett herausklappen lässt.

Interessant: Zum Ausbau hat man ein modulares System verwendet und sich auf Befestigungspunkte in den vorhandenen Schienen beschränkt. Flexible Ergänzungen sind jederzeit möglich, ebenso die Rückrüstung zu einem "normalen" Seriendoppeldecker.

Doch zunächst geht der Skyliner auf Tournee. Für die richtige Stimmung an Bord sorgt die verbaute Hifi-Anlage sowie das Multimediasystem mit diversen Monitoren. Steckdosen an den Sitzen und Betten dürfen natürlich ebenso wenig fehlen, wie Kühlschränke im Unter- sowie im Oberdeck. Für ein exellentes Klima während der Fahrt sorgt die "Dual-Zone"-Heckklimaanlage, bei der sich Ober- und Unterdeck getrennt regeln lassen. An den Auftrittsorten übernimmt die Standklimaanlage mit elektrischem Klimakompressor im Kofferraum diese Aufgabe, die mittels 380-Volt-Außenanschluß betrieben werden kann. Zudem sind auch 380 Liter Heizöl an Bord.

In Sachen Sicherheit ist der neue Tournee-Bus bestens gerüstet, so u. a. mit einem Notbremsassistenten (EBA), der Fahrdynamikregelung ESP und dem Spurverlassenswarner LGS. Eine stets gute und komfortable Straßenlage versprechen  die elektronisch gesteuerten Stoßdämpfer MAN ComfortDriveSuspension (CDS). EB/Fotos MAN

 


Gründlich aufgepeppt: MAN Reisebus Lion´s Coach. Premiere zur Busworld 2017 Foto: MAN

Schicker denn je: Der neue Lion´s Coach

6.4.2017. Der in seiner Urform 1996 zur IAA in Hannover vorgestellte Daurerrenner von MAN präsentiert sich künftig mit neuem Design und optimierem Aufbau. Anlass dafür war – ähnlich wie bei anderen Busherstellern auch – die ab Oktober 2017 geltende Überschlagsnorm ECE R66.02, die ein steiferes Gerippe als bisher üblich erfordert. Über die konstruktive Maßnahme heraus fällt düberarbeitete Karosserie auf, die stellvertetend für die neue MAN-Designsprache steht. Markanter als bisher zeigt sich die Bugpartie, mit scheinbar bis in die Front ausölaufender seitlicher Verglasung. Hinzu kommt eine riesige Windschutzscheibe, optisch vergrößert durch dunkle Flächen darunter und bis ins Dach.

Ebenso auffallend sind die neuen Frontscheinwerfer, die erstmals – ebenso wie die Rückleuchten – komplett in LED ausgeführt sein können. Sowohl Abblend- als auch Fernlicht leuchtet nunmehr mit LED-Lampen, die deutlich heller als Halogenlicht sind. Zudem bietet das LED-Licht eine breitere Verteilung und größere Reichweite. Besonders markant am neuen Scheinwerfer ist das markenspezifisch ausgeführte Tagfahrlicht in Bandform.

Großen Wert legten die Designer dabei auf eine klare Trennung der Funktionsbereiche Fahrerarbeitsplatz und Fahrgastraum, Gepäckraum und Antriebseinheit. Auch das Interior hat einige interessante Auffrischungen erfahren.

Da im neuen MAN Lion’s Coach der optimierte Euro 6-Antriebsstrang arbeitet, profitiert er unter anderem auch von der langen Achsübersetzung und der erhöhten Leistung. Außerdem sind zahlreiche Assistenzsysteme verfügbar wie beispielsweise der Topografie-basierte Tempomat MAN EfficientCruise mit der verbrauchsmindernden „Segelfunktion“ EfficientRoll (der Bus nutzt vor Kuppen oder danach den eigenen Schwung statt unnötig Gas zu geben). Zudem sorgen eine neue Stoßdämpfer-Generation und eine optimierte Fahrwerksabstimmung für höheren Fahrkomfort, verbessertes Fahrverhalten und höhere Sicherheitsreserven.

Wer den neuen Lion´s Coach "live" sehen möchte, dem bietet sich die Premiere zur Fachmesse Busworld 2017 in Kortrijk/Belgien (20. bis 25. Oktober) an. JG

 


Neoplan: Der eine kommt, der andere geht...

15.8.2016. Nur hinter vorgehaltener Hand sickerte durch, das die MAN Truck & Bus AG ihrer Traditionsmarke Neoplan einen neuen Reisebus spendiert - der zur IAA vorgestellt werden soll. Man darf gespannt sein, wo der dann jüngste Neoplan-Bus angesiedelt sein wird. Nach dem "Aus" für den Starliner in 2015 (wegen sinkender Nachfrage im Luxus-Segment) ist bestimmt nicht mit einem neuen Premiumprodukt zu rechnen, vielmehr dürfte die "Reise" in Richtung Fernlinie gehen. Aber mal abwarten!

Ein klares "Aus" gibt es allerdings für den Hochbodenbus Jetliner. Die Produktion soll im 4. Quartal 2017 auslaufen. Zur Erinnerung: Das neue Fahrzeug mit alter Bezeichnung wurde erst 2012 im Rahmen einer IAA-Premiere vorgestellt. Dazu die MAN-Pressestelle: "Die Nachfrage im Mitteldeckersegment ist tendenziell rückläufig, da die Wahl dann eher auf den Reisebus oder einfachere Hochbodenbusse fällt; deswegen hat Man mit dem Lion´s InterCity hier seit 2015 ein Produkt im Portfolio, um die Lücke zu schließen. Die langfristige Weiterführung des Jetliners war vor diesem Hintergrund nicht sinnvoll." Warum man dann die Produktion des Jetliners erst noch nach Ankara verlegt hat, zeugt nicht unbedingt von einer langfristigen Strategie...

Der damals neue Neoplan Jetliner (rechts) bei einer Testfahrt 2013. Eher zufällig entstand das Foto vor dem vorherigen Jetliner N 216 aus 1998 des Busunternehmens Deuschl. Die ursprüngliche Baureihe aus dem Hause Auwärter/Neoplan lief Ende der 90er Jahre aus. Foto: Görgler

MAN: Antriebsstränge optimiert

13.7.2016. Die sich ändernden Abgasbestimmungen (Euro 6c) hat MAN Truck & Bus zum Anlass genommen, sein Motorenportfolio zu überarbeiten und zur anstehenden IAA Nutzfahrzeuge vorzustellen.

Der D2676 LOH Euro 6c mit 420 PS ersetzt künftig den D2066 LOH mit 400 PS in den Reisebussen der Marken MAN und NEOPLAN sowie in den Chassis.

Neu im Reisebus ist ein verbessertes Thermomanagement, welches dafür sorgt, dass die Abgastemperatur auch im Teillastbetrieb – zum Beispiel bei einfacher Topografie und/oder geringer Fahrzeugauslastung – hoch bleibt, so dass die Systeme trotz Abgasnachbehandlung mit niedrigen Verbräuchen arbeiten können. Gleichzeitig verkürzt sich die Warmlaufphase des Motors – was sich ebenso vorteilhaft auf Verbrauch und Emissionen auswirkt.

Als weitere Neuerung verfügt der D2676 LOH über eine geregelte Kühlmittelpumpe. Anders als die bisher verbreiteten ungeregelten und stetig mitlaufenden Kühlwasserpumpen, ermöglicht die bei MAN verwendete drehzahlgeregelte Wasserpumpe eine bedarfsgerechte Pumpleistung des Kühlmittels. Die Regelung erfolgt stufenlos zwischen 20 und 95 Prozent. So kann bei geringem Kühlbedarf – zum Beispiel im Fernverkehr – 80 % der benötigten mechanischen Leistung der Wasserpumpe reduziert werden, was spürbar zu günstigen Verbrauchswerten beitragen soll.

Zu den weiteren Neuerungen im Motor zählt unter anderem eine verbesserte Abgasrückführung, neue Stahlkolben und ein Ölstandssensor; dieser stellt sicher, dass der Motor nicht unbemerkt mit zu wenig Öl betrieben wird – auch wenn die manuelle Prüfung des Ölstands gerade nicht möglich ist, z. B. wenn eine Skibox am Heck das Öffnen der Motorklappe verhindert.

Im Rahmen des elektronischen Bremssystems MAN BrakeMatic kommt in den Reise- und Überlandbussen von MAN und NEOPLAN künftig die verstärkte Motorbremse EVBec zum Einsatz. Sie ermöglicht durch die elektronische Regelbarkeit des Abgasgegendrucks eine bessere Bremswirkung über das gesamte Betriebsdrehzahlband und schafft damit eine hohe Bremsleistung auch bei niedrigen Geschwindigkeiten.

Für eine optimale Bremswirkung auch in Verbindung mit der langen Achsübersetzungen i = 2,73 sorgt der neue Sekundärretarder. Er bietet mit 4000 statt 3200 Nm ein höheres maximales Drehmoment und eine um 80 kW höhere Leistung von nun 500 kW. Das bietet größere Reserven auch bei starken Bremsungen, was die Sicherheit erhöht.

In dem standardmäßig verbauten Getriebe MAN TipMatic kommt eine neue Anfahr- und Schaltstrategie zum Einsatz, die speziell auf die D26-Motoren angepasst ist. Außerdem sind einige neue Funktionen enthalten: Die neue Getriebefunktion SmartShifting kombiniert einen schnellen Schaltablauf in allen Gängen, die Hochschaltunterstützung sowie das Schalten passend zur Fahrsituation; für den Einsatz auf schwieriger Topografie oder mit hoher Ausladung bietet der neue D26 eine Anfahroptimierung; Idle Speed Driving ermöglicht komfortables Fahren bei Leerlaufdrehzahl ohne Fahrpedalbetätigung – der Bus „gleitet“ bei geschlossener Kupplung durch zähfließenden Verkehr (während ein Hochtippen der Gänge manuell möglich ist, erfolgt das Zurückschalten automatisch, wenn das Drehmoment im Leerlauf für einen höheren Gang nicht ausreicht oder der Fahrer bremst).

Mit der Optimierung des Antriebsstrangs hält ebenso eine neue Generation des vorausschauenden Tempomaten MAN EfficientCruise Einzug in die Reisebusse von MAN und NEOPLAN. Erstmals ist dabei auch die Freilauffunktion EfficientRoll enthalten, die selbst bei leichtem Gefälle für ein Plus an Effizienz sorgt, indem das Getriebe automatisch in Neutralstellung „N“ schaltet und der Bus mit möglichst wenig Reibungsverlusten im Triebstrang rollt.

MAN Truck & Bus wird auf der IAA 2016 einen eigenen Bereich zu den Themen Innovation und Digitalisierung zeigen und darin einen Ausblick auf kommende neue digitale Dienstleistungen und Angebote geben. Während zunächst der Lkw im Fokus dieser Entwicklung steht, wird der Busbereich im Rahmen der Entstehung von digital basierten Serviceangeboten mit speziellen Mehrwertdiensten für Busflotten rasch folgen. Dabei werden alle Segmente vom Stadtbus, Fernlinienbus und Reiseverkehr berücksichtigt werden. JG


MAN präsentiert Technologieträger für E-Busse – Serienstart noch vor 2020

 

 

Zum Foto: Auf Basis des Stadtbusses Lion´s City wird MAN zur IAA einen E-Bus als Technologieträger präsentieren; standardisierte Ladesysteme wie Pantographen spielen eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung

Foto: MAN Truck & Bus

 

 

 

 

13.07.2016. Auf die wachsende Nachfrage bezüglich Elektrobusse reagiert MAN zunächst mit einem Technologieträger, der zur IAA präsentiert werden soll. Dabei setzen die Münchner auf ein modulares Konzept, bei dem Ladetechnologien und Speichermodule je nach erforderlicher Reichweite und Kapazität kombiniert werden können.

Im ersten Schritt konzentriert sich MAN dabei auf die verbreiteteren Technologien Schnellladen via Pantograph (Opportunity Charging) und Nachtladen (Overnight Charging) sowie eine Kombination der Systeme.

Um den Verkehrsbetrieben die gewohnte Flexibilität bei der Streckenauslegung und Kapazitätsplanung zu gewährleisten, wird das Programm zunächst mit 12 m Solo- und 18 m Gelenkbussen in Niederflurbauweise ausgelegt sein. Das IAA-Exponat integriert unterschiedliche Lade- und Speichersysteme in einem Technologieträger.

Bereits 2018 soll die Vorserienvariante eines Batteriebusses folgen, die Serienproduktion soll noch vor 2020 starten. Sukzessive will MAN Truck & Bus in den darauf folgenden Jahren seinen Absatz mit emissionsfrei angetriebenen Fahrzeugen steigern, geplant ist ein Anteil von mehr als 50 Prozent „noch vor 2030“ geplant.

Eine noch ungelöste Aufgabe sieht MAN in der Standardisierung der Schnittstellen und Ladetechnologie – eine wichtige Voraussetzung für Flexibilität und Planungssicherheit bei den Betreibern. Daher beteiligt sich MAN beispielsweise an dem Projekt „eBusCS“, das u. a. vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt wird. Aufbauend auf der erfolgreich eingeführten CCS-Ladeschnittstelle (Combined-Charging-System) im Pkw-Bereich will man ein standardisiertes Lademanagement mit zum Teil automatisierten Abläufen an Endhaltestellen und im Depot voranzutreiben. Themenschwerpunkte aus Herstellersicht sind dabei unter anderem die Positionierung von Schienen, Hübe, Pantograph und Stecker am Fahrzeug sowie die Spannung. In diesem Zusammenhang beteiligt sich MAN aktiv am herstellerübergreifenden Austausch in den entsprechenden Gremien von VDA, VDV und UITP, unterstützt zudem die Aktivitäten des Europäischen Komitees für elektrotechnische Normung CEN/CELEC.

Eine Vorteil sieht MAN darin, dass Lade- und Speichertechnologien im Bus und Lkw weitgehend identisch sind, was die Entwicklung rationalisiert und die kosten mindert. Zudem profitiert MAN durch die Zugehörigkeit zur Volkswagen-Gruppe von den Synergien innerhalb des Konzerns. JG


Aus dem Archiv (2011): Design-Preis für den MAN Lion’s City Hybrid

Der MAN-Hybridbus spricht durch seine gelungene Optik an: Die Dachaufbauten für die Speichertechnik werden geschickt kaschiert

Für die hohe Designqualität des Lion’s City Hybrid erhält MAN Truck & Bus die Auszeichnung „red dot award: product design 2011“.
Der innovative Stadtbus ist mit einer Kraftstoff- und CO2-Einsparung von bis zu 30 Prozent nicht nur mit Blick auf die alternative Antriebstechnik interessant, sondern nach Meinung der internationalen Jury auch stilistisch ein Meisterstück.
Die Solo-Fahrzeuge (zul. GG 18 t) werden mit niedrigen bis mittleren Geschwindigkeiten betrieben, beschleunigen unzählige Male auf Tempo 40 bis 50 km/h, um kurz darauf bis zum Stillstand zu verzögern. Konventionelle Omnibusse wandeln ihre kinetische Energie beim Abbremsen in Wärme um, so dass diese verloren geht. Hybridbusse dagegen gewinnen die Bremsenergie zurück (Rekuperation) und wandeln diese in Antriebsenergie um. Mit einer Start-Stopp-Automatik können gerade im Hybridbus zusätzlicher Kraftstoffkonsum und Emissionen reduziert werden. Denn: Stadtbusse verbringen zwischen 25 und 40 Prozent ihrer Betriebsdauer im Stand an Haltestellen oder vor roten Ampeln.
Da der serienmässige Lion’s City Stadtbus die Basis bildet, stellte die Integration der zahlreichen Hybrid-Komponenten die Ingenieure vor einer neuen Herausforderung. Um den Raum für die Fahrgäste nicht einzuschränken, wurden einige Komponenten auf dem Fahrzeugdach platziert. Zudem müssen die Hochleistungskondensatoren als Energiespeicher und das Energie-Management mit Kühlluft versorgt werden. Dafür schufen die MAN Designer ein strömungsgünstiges Busdesign: in einer dynamischen Kurve verlängerten sie die A-Säule zu einer Bugkuppel über das Dach. Damit erhielten sie den benötigten Raum für die Ein- bzw. Aufbauten.
Wie aus einem Guss wirkt die Dachsilhouette von der Seite - eine „optische Spange“ in Wagenfarbe betont die Kontur. Diese läuft nach hinten aus und trifft dort mit einem zweiten Gestaltungselement zusammen, der an der B-Säule ansetzenden, in der Dachvoute gezogenen „AeroLine“ aus matt glänzendem Aluminium. Ein Heckspoiler mit modellierter Strömungsabrisskante verdeckt von hinten die Sicht auf die Komponenten auf dem Dach. In der Fahrzeugansicht von vorne betont das Design die aerodynamisch ausgefeilte Kühlluftführung durch zwei charakteristisch geformte Luftkanäle.
Der MAN Lion’s City Hybrid ist seit Herbst 2010 bestellbar. Mehrere Verkehrsbetriebe in Deutschland und im europäischen Ausland haben sich bereits für dessen Einsatz entschieden.

Seit 2001 ist es das 10. Mal, dass MAN- und NEOPLAN-Busse die begehrten Titel „red dot design award“ oder „IF design award“ erhalten haben. Auch die Lastwagenbaureihen MAN TGX und TGS gehören zu den Preisträgern des "red dot design awards".  

Rund 1700 Unternehmen aus 60 Ländern haben sich in diesem Jahr mit 4433 Produkten um die Designauszeichnung beworben. Die Jury bewertete die eingereichten Produkte nach verschiedenen Kriterien wie Innovationen, Funktionalität, formale Qualität, Ergonomie, symbolischer und emotionaler Gehalt und den Selbsterklärungsaspekt eines Produktes.

Schon die Grafik machte neugierig auf den MAN-Beitrag zum Thema "Alternative Antriebe" - nachdem man vor gar nicht langer Zeit die Aktivitäten hinsichtlich Verwendung von Brennstoffzellen ad Acta gelegt hatte. Seit Herbst 2010 wird der dieselelektrische Hybridbus verkauft.